Wandelzeit

 

 

Liebe Freunde des Lebens

 

 

Wir sind im Winterschlaf. Es ist die Gunst der Stunde. Feste feiern

wie sie fallen. Aus der Not eine Tugend machen...

 

Wir schauen zurück auf eine turbulente Drehung des Jahresrades.

Die 2020ste... Was aber natürlich gar nicht stimmt, denn das Rad hat

sich schon viel öfter gedreht. Millionen Male ist die Erde schon um

die Sonne getanzt.

 

 

Auf dem Reinighof hat sich im letzten Jahr der Zeltplatz so richtig

entfaltet. Es gab viele schöne Begegnungen. Der Platz berührt die

Menschen, lässt sie runterkommen auf die Erde, zu sich und zur Ruhe.

Die Nachfrage wächst ganz ohne Werbung und wir Höfler kommen in

unserer Rolle als gastgebende Platzhüter immer besser an. Es gibt

nun zwei Tipis, zwei Gästebauwägen und eine Jurte zu mieten,

Zuwachs ist geplant.

 

 

Das Pfälzerwald Plus geförderte Projekt eines mit Infotafeln bestückten

Weges über das Gelände wurde verwirklicht. Der Traumpfad hat nun

schon viele Füße und Herzen durch Biotopia getragen und bildet den

begehbaren roten Faden, der alle Elemente dieses Flickenteppichs des

ganzheitlichen Lebens für Besucher*innen erfahrbar macht. Obwohl

wir uns das nie explizit auf die Fahne geschrieben haben und keine

Kurse belegt dafür belegt haben, ist der Reinighof ein Permakulturort

par excelence geworden.

 

 

Was gibt es sonst noch zu vermelden? Ein paar Meilensteine des Jahres

waren:

 

 

-Wir haben zwei neue Mitbewohnerinnen. Lovis und Lucy, die

Coburgerfuchs- Schafe.

 

 

-Und einen neuen Mitbewohner, der gerade den Winter im Kartoffelkeller

verbringt: Aristoteles, eine Schildkröte aus Griechenland, die in Deutschland

auf der Flucht war.

 

 

-Die Idee zu einem Ratstreffen der Pfälzer/Elsässer Gemeinschaftsprojekte

wurde geboren. Zusammen mit der Alten Papierfabrik in Ebertsheim wollen

wir dieses initiieren und den Raum für Synergien eröffnen.

 

 

-Wir haben ca. einen Hektar Wald dazu kaufen können, der im besten Sinne

wieder urig werden darf.

 

 

-Im Rahmen des EU geförderten Projektes Life Corridors haben wir 20

Streuobstbäume auf den Zeltplatz gepflanzt.

 

 

-Eine neue Widderpumpe wartet auf ihren Einbau, und der alte Widder

darf nach 70 Jahren Arbeit in Rente gehen.

 

 

Wald und Widder wurden durch Eure Unterstützung ermöglicht und diese

Resonanz hat uns sehr gefreut und nochmal gezeigt, das wir auf dem

richtigen Weg richtig gut unterwegs sind.

 

 

Viele weitere Entwicklungen sind geschehen im letzten Jahr. Wie im Außen

so im Innen. Wir sind alle ein Stückchen mit gewachsen. Das Herz unserer

Gemeinschaft schlägt gerade kraftvoll und ruhig.

 

 

Die Gelegenheit ist gut, um neue Visionen zu erträumen.

 

Wie gehen wir weiter in dieser Wandelzeit? Was tragen wir zum großen

Ganzen bei? Was liegt uns am Herzen? Für was gehen wir? Und wie weit dafür?

 

 

Den meisten von uns wissen, dass es eine 'Rückkehr zur sogenannten

'Normalität' nicht mehr geben darf. Denn so vieles, was zu dieser Normalität,

zu dieser genormten Art der Lebensführung, geworden ist, ist im höchsten

Maße unnatürlich und für den größten Teil unseres Ökosystems Erde

lebensfeindlich. Es ist Jetzt mehr denn je die Zeit, sich auf das Wesentliche

zu besinnen: Den Wurzeln des Ursprungs. Denen des Menschseins, denen

des Teil der Erde - Seins. Nur aus ihnen können wir die heilsamen Botschaften

beziehen, die uns helfen, ins Licht zu wachsen.

 

 

Zu dem Virus möchte ich nicht viel sagen, denn er bekommt ohnehin schon

viel zu viel Aufmerksamkeit - Sowohl von seinen Befürwortern als auch von

seinen Leugnern. Jegliche Aufmerksamkeit aber ist Energie, die anderswo

so viel dringender benötigt wird. Es scheint, als würden die Menschen auf

ihrem Evolutionszweig sitzen und auf die Blattläuse starren, während der

Ast am Ansatz unter seiner Belastung zu brechen droht. Den Baum des

Lebens als solchen wird das wohl nicht zu Fall bringen. Jedoch sehr viel

Schönheit und Artenvielfalt, die mit uns auf diesem Ast gewachsen ist,

geht verloren.

 

Vielleicht wird sich ja der Virus eines Tages als Entwicklungshelfer

entpuppen, der uns aus unserer Komfortzone in die Lernzone befördert hat,

um diese zu erweitern. Das dabei die Panikzone gestreift werden muss,

ist unvermeidlich.

 

 

Wir am Reinighof kommen gerade tiefer in Kontakt mit den Kräften und

Wesenheiten dieses Ortes. In der Stille der Raunächte hören wir die Geister

flüstern. Wir begreifen uns immer mehr als Teil von etwas viel größerem,

zu dem wir unseren kleinen, jedoch wichtigen Beitrag leisten dürfen.

 

 

Es ist Jetzt die Zeit, viel klarer für das zu stehen und zu gehen, was uns am

Herzen liegt. Dies tun wir einerseits, indem wir weiter singen, tanzen und

die Schönheit des Lebens feiern und damit stärken. Andererseits in dem wir

viel klarer Position beziehen, für das, was uns in diesem Leben und auf

dieser Erde wichtig ist.

 

 

Gemeinsam sind wir stärker! Mehr denn je ist es jetzt Not-wendig, uns in

Kreisen und auf Augenhöhe zu begegnen. Wahrhaftig und leibhaftig. Viel

mehr als uns digital zu vernetzen, ist es wichtig, uns voller Lebendigkeit

zu verbinden.

 

 

Der nächste Frühling kommt bestimmt, das Licht steigt von Neuem auf.

Nutzen wir seinen Schwung, um mit neuem Mut einige Schritte weiter zu

gehen. Verbunden mit dem Ursprung in eine neue Zeit der Freundschaft der

Menschen mit allem was lebt. Zu einem natürlichen, gesamt-kreatürlichen

Bewusstseins der Einen Mutter Erde!

 

 

Mama Wintukua Kuchanawingumu, ein Weiser der Kogi (Ureinwohner der

Sierra Nevada in Kolumbien) sagt:

 

 

„Jeder Mensch wird mit einer Aufgabe geboren. Wir dürfen niemals etwas

anderes von ihm verlangen als das, was er geben kann oder das, was für ihn

Gesetz des Ursprungs vorgesehen ist. Wenn Du dieser Aufgabe folgst und sie

vollendest, führst Du Dich damit selbst zur Gesundheit. Jeder Mensch hat

bestimmte Regeln, was er tun darf und was nicht. Es ist nicht vorgesehen,

dass wir alle alles tun. Manchmal ist es so, dass eine Krankheit auftritt, weil

wir nicht unserer Aufgabe folgen, die für uns seit Anbeginn vorgesehen ist.

Man muss auch wissen, wie man diese Berufung verwendet, sonst wird man

krank, in Gedanken und im Körper. Deswegen ist es so wichtig ganz klar zu

wissen, warum wir in diesem Leben sind, woher wir kommen und was es ist,

was wir tun müssen.

 

Wir sind nicht alleine auf der Welt, wir sind Teil der Welt, und bereits der

Gedanke, dass man alleine (über-)leben könne, ist eine Krankheit. Deswegen

ist es wichtig, die Ahnen, die Eltern und die Großeltern sowie die Natur zu

heilen, um so den Menschen zu heilen.

 

Wir Kogi wissen, dass wir nicht alleine sind, dass alles verknüpft und dass

alle Lebewesen miteinander verbunden sind. Manchmal denkt man, dass man

alleine handeln könne, aber man kann es nicht, weil alles immer voneinander

abhängt und sich gegenseitig beeinflusst.“

 

 

Buchempfehlung: Lucas Buchholz 'Kogi- Wie ein Naturvolk unsere moderne Welt

inspiriert' Verlag Neue Erde

 

 

Alles ist mit Allem verbunden!

 

 

Eine gute, wandelvolle Zeit wünschen wir Euch!

 

Salve!

 

Geschrieben von Christian                                                  Januar 2021

 


Die Menschheit hat Korona,

die Erde hat Homo sapiens

 

  Texte von Christian Siry

 

 

 

oder Krankheit als Weg

 

 

 

Treffen sich zwei Planeten im Weltall.

 

„Und Du? Wie geht’s?“

 

„Nicht so gut. Ich habe Homo sapiens...“

 

„Mach dir keine Sorge. Das geht vorbei.“

 

 

 

Schwere Not in Deutschland und weltweit. Wir haben einen neuen Virus.

Wir bleiben Zuhause, fahren weitgehend alles runter. Was besseres konnte

uns nicht passieren. Ein Himmel ohne Kondensschleier. Eine nie gekannte

Ruhe macht sich breit. Wir müssen still halten. Dürfen uns auf das Wesentliche

besinnen. Wie nutzen wir diese Zeit? Wie geht es weiter nach der Korona-Krise?

 

 

 

„Wir werden diese Herausforderung gemeinsam schultern

und hoffentlich bald wieder zur Normalität zurückkehren.“

 

 Angela Merkel, im allgemeinen Tenor mit

nahezu allen politischen Führern

 

 

 

Ich persönlich möchte nicht in diesen 'Normalität' genannten Wahnsinn zurück-

kehren. Er ist im höchsten Maße selbstzerstörerisch und viel gefährlicher als

Covid 19. Nicht ein weiterer Appell zu mehr Solidarität in schweren Zeiten soll

dieser offene Brief sein. Eigentlich geht es gar nicht um Korona. Es geht um die

viel schwerere Erkrankung, die wirklich alle betrifft. Die ganze Menschheit ist

die Risikogruppe, vor allem unsere Kinder und Kindeskinder. Dies hier ist ein Weck-

ruf, um die eigentliche Gefahr zu sehen und entschlossen zu reagieren.

 

 

 

Korona als Warnschuss

 

 

Ich möchte diesen Virus als Warnschuss sehen. Denn wir rasen

mit hoher Geschwindigkeit auf einen Abgrund zu, gegen den die

derzeitige 'Krise' nur eine sanfte Mulde ist. Auch der viel diskutierte

Klimawandel ist nur Teil einer viel größeren Katastrophe:

 

 

 

Wir befinden uns in einem Massenaussterben, wie es es zuletzt

vor 66 Millionen Jahren gegeben hat.  Es ist der 6. große Faunen-

schnitt in der Erdgeschichte.

 

 

-Er verläuft so rasant wie keiner zuvor.  Die Aussterberate liegt 1000

mal höher wie das natürliche sogenannte Hintergrundaussterben

 

-In den letzten 50 Jahren hat die Erde die Hälfte ihrer Wälder verloren.

 

-Die Gesamtzahl der wildlebenden Säugetiere ist um zwei Drittel gesunken.

 

-Seit 1989 sind in Deutschland 76% der Fluginsekten verschwunden.

 

-In 50 Jahren wird das Gewicht von eingetragenem Plastik die Bio- Masse

der Meereslebewesen übersteigen.

 

-Fast alle indigenen Naturvölker wurden oder werden vernichtet,

wahlweise 'zivilisiert'.

 


 

Die Grenzen des Wachstums

 

Trotz vieler Warnungen sowohl von weisen Menschen als auch von

hochintellektuellen Wissenschaftlern folgt die Menschheit einem System,

dessen unweigerliches Ende in einem totalen Kollaps schon von Karl

Marx prophezeit wurde. Der Club of Rome hat dies mit seiner 1972 ver-

öffentlichen Studie 'Die Grenzen des Wachstums' bestätigt.

 

Jedem erwachsenen Menschen muss klar sein, dass es kein 'Immer mehr'

geben kann. Mittlerweile sind 2 Drittel der Landflächen vom Menschen

umgestaltet worden. Mit Beton versiegelt, mit Dünger versalzen und mit

Monokulturen besetzt. Die Meere sind maßlos überfischt.

 

Unsere Gesamtpopulation beträgt 7 Milliarden. Das sind 6 Milliarden

mehr Menschen als vor 200 Jahren. Ende dieses Jahrhunderts sollen es

10 Milliarden sein. Und sie alle sollen das haben, was wir in der 'westlichen

Welt' für selbstverständlich halten. Dafür aber sind die Ressourcen von

7 Erdplaneten erforderlich.

 

 

Die Erde lebt!

 

Nach der Gaia Hypothese von der Mikrobiologin Lynn Margulis und dem

Chemiker, Biophysiker und Mediziner James Lovelock ist die Erde eine

Art Gesamtorganismus, der wie unser Körper aus Abermilliarden Lebe-

wesen besteht. Alles spielt zusammen und steigert die Vitalität des

Ganzen. Indigene Völker auf der ganzen Welt sprechen intuitiv von Mutter

Erde. Auch rational kommen wir heute dahin, dass das ganze mehr als

die Summe seiner Teile ist.

 

Wie der Häuptling Seattle in seiner berühmten Rede vor dem amerika-

nischen Kongress sagte:

 

„Was wir der Erde antun, tun wir uns selbst an.“

 

Seine Worte wurden bis heute kaum verstanden und kaum beherzigt.

 

 

Was für einen Sinn haben Viren im Gesamtökosystem Erde?

 

Viren regulieren Populationen und verhindern damit, dass ein dynamisches

Gleichgewicht zu stark in eine Richtung kippt.

 

 

Was tut ein Körper, wenn er von einer Krankheit befallen ist?

 

Das Verhalten der 'zivilisierten' Menschen, welche der kapitalistischen

Religion mit ihrem Mythos des unbegrenzten Wachstums folgen, entspricht

in der Beziehung zum Ökosystem Erde dem eines aggressiven Virus, der zur uneingeschränkten Eigenreproduktion seinen Wirt mittlerweile an die Grenzen

der Belastbarkeit und darüber hinaus gebracht hat.

 

Man könnte das Korona-Phänomen auch so deuten: Die Erde sendet Abwehr-

kräfte aus, um den Befall zu lindern.

 

Ist es human, etwas so zu formulieren?

 

Ja! Denn es soll helfen zu verstehen, dass wir uns radikal ändern müssen, um die

Erde als Lebensraum für nachfolgende Generationen und alle Arten zu bewahren,

die hier naturgemäß Zuhause sind. Wir alle sind die Risikogruppe!

 
 

Krankheit als Weg

 

Viele Menschen kennen das Buch 'Krankheit als Weg' von Rüdiger Dahlke.

Darin geht es um die Bedeutung von Krankheiten für das Individuum. Sie

werden als Wegweiser interpretiert, um die eigenen Weichen neu zustellen

und von Irrwegen abzukehren, die längerfristig beschritten fatale Folgen

haben. Sie sind ein Wink mit dem Zaunpfahl, ein sanfter Arschtritt, um

Schlimmeres zu vermeiden. Dies, nicht mehr und nicht weniger, ist für mich

Korona, wie wir diese Wanderinformationen (Viren) nennen.


 

Wenn nicht jetzt, wann dann?

 

Täglich sterben in der 'dritten Welt' 100 000 Menschen an Hunger. Wann

schreien wir deswegen auf? Wie können wir klagen, wenn unsere Greise an Lungenentzündung sterben, während anderswo die Kinder verhungern,

weil wir im maßlosen Überfluss leben? Wie können wir das eine so schwer

wiegen, und das andere schlichtweg ignorieren?

 

Beenden wir diesen Wahnsinn der Normalität.

 

Unser gesamtes tagtägliches Streben ist sinnlos, wenn wir damit die

Lebensgrundlage Erde zerstören. Wir alle müssen uns nun ehrlich fragen:

 

Mit was verdienen wir unser Geld?

 

Was finanzieren wir damit? Was konsumieren wir?

 

Wollen wir für unsere Kinder eine gesunde Erde?

 

Was sind wir bereit zu verändern?


 

Vieles ist nicht mehr umkehrbar. Der Mensch hat eine Lawine ins Rollen

gebracht, die nicht einfach zu stoppen ist. Wir können die Folgen abmildern.

Dafür ist sofortiges und entschlossenes Handeln notwendig. Der jetzigen

politischen Führung ist dies nicht zuzutrauen. Die Wirtschaftsbosse, welche

immer mehr auch die Politik lenken (siehe Donald Trump oder der BDI in

Deutschland), werden alternativloses Wachstum verlangen, bis alles explodiert.

 

Die Veränderungen müssen aus dem Volk und von unabhängigen Wissen-

schaftlern ausgehen. Bauern und Landwirte müssen sich untereinander und

mit der Natur solidarisieren. Kleine und mittlere Unternehmen müssen nach-

haltige Konzepte etablieren. Das Fundament der Weltgesellschaft muss sich

regional grundlegend neu organisieren, im vollen Bewusstsein globaler Ver-

bundenheit und Verantwortung.

 

 

Was können wir persönlich tun?

 

Bleiben wir öfter Zuhause. Hören wir auf damit sinnlos um die Welt zu fliegen.

 

Kaufen wir weniger Dinge und bezahlen mehr für gutes Bio- Essen.

 

Ziehen wir unser Geld und damit unsere Energie aus den großen Finanz-

kreisläufen der spekulativen Weltwirtschaft.

 

Schützen wir die Natur vor unserer Haustüre, wie überall auf der Welt, durch

Konsumverzicht bzw. die Förderung von ökologischen Anbau- und Produktions-

methoden durch Kaufentscheidungen.

 

Organisieren wir uns in kleineren, nicht anonymen Kreisen.

 

Setzen wir klare Zeichen bei den nächsten Wahlen. Diese Politik ist längst nicht

mehr haltbar.

 

Sprechen wir miteinander. Mit unseren Nachbarn, mit den Dienstleistern. Laden

wir alle persönlich dazu ein, einen lebenswichtigen, evolutionären Schritt zu gehen.

 

Machen wir die Zerstörung der Erde als Folge dieses Kapitalismus überall zum

Thema Nummer eins.

 

Wenn wir bereit sind, auf Überfluss zu verzichten, werden wir den gesünderen

Luxus von freier Zeit, von wahrhaften Freundschaften, von Sonnenuntergängen,

Vogelgesang und innerer Ausgeglichenheit finden.

 

Lasst uns mutig sein. Beenden wir das System der Ausbeutung, bevor es uns

beendet.

 

Lasst uns diese Pause kreativ nutzen und Zeichen des Wandels setzen, klarer und

entschlossener als je zuvor.

 

Es gilt. Heute mehr denn je. Wir sind der Virus. Und wir sind die Heilung!

 

Wenn Du diesen Worten zustimmst, teile gerne und bitte dieses Schreiben überall.

 

 

 

Danke für die Aufmerksamkeit, Christian Siry, Erdenbewohner.

 

 

 

Quellen und Literatur dazu:

 

                         Das Ende der Evolution Matthias Glaubrecht, Evolutionsbiologe

  

                        Das große Insektensterben Eva Rosenkranz, Andreas Segerer

 

                        Die Grenzen des WachstumsClub of Rom

 

                        Die Menschheit schafft sich abHarald Lesch, Astrophysiker, Philosoph

 

                        Die Hälfte der Erde Edward O. Wilson  Evolutionsbiologe


 

Aus dem Zauberkästchen -

Gedanken und Geschichten

aus Biotopia

 

Hier ist der Platz für Gedanken und Geschichten, Inspirationen,

Eindrücke und Erlebnisse in Biotopia. Viel Freude beim lesen!

 

 

 

Elfen auf der Flucht

 

 

von Christian, 17.7.13

 

 

Lena und ich flechteten gerade Knoblauchzöpfe, die Luft flimmerte sonnengetränkt

durch den Bilderbuchjulitag. Ein bißchen Vogelgezwitscher, Bienengesumms und-

ein fern schwingendes Motorengeräusch. Und da flog ein seltsames Wesen an mir

vorbei, wie eine schwirrende Elfe. Hossa, die Waldfee, dachte ich nur.

 

Da aber trat Hong trat aus dem Haus und sprach' Aha, die Wiss werd gemeht...'

 

Die Wiese! Jetzt fiel mir der Traum der letzten Nacht aus der Schublade des unbe-

wussten Kauderwelsch auf den Boden der Tatsachen. Da war der Traktor und er hatte

die kompletten Wiesen kahl gemäht, einschließlich des blumigen Magerstückes vor

den Bienen! Wollte ich es nicht unbedingt erhalten, wie auch manch andere Ecken der

großen Wiesenflächen, auf das sich die Glockenblumen aussähen und die Schwalben-

schwanzraupen über die Wilde Möhre hermachen mögen?

 

Während ich noch so sinnierte, war Hong schon unterwegs, dem Bauern, der unsere

Wiesen mäht, zu begrüßen. Ich hechtete hinterher, so nackt mich meine schnellen

Füße trugen. Am Rande der hohen Wiese angekommen, flog mir nun ein ganzes Elfen-

geschwader um die Ohren. Überall stoben sie aus der sich darniederlegenden Wiese

in Richtung Reinighof. Eine heftete sich mir an die Brust.

 

Sie sprach:

 

'Holder Gärtnersmann, so sprechet doch ein paar Worte ins stählern Antlitz dieses

Ungetüms! Sonst werden wir alle erwerbs- und obdachlos!'

 

Ja, wohl wahr. Und nicht nur die hunderte von elfenhaften Heupferdchen, sondern

auch Bienen und viele andere krabbelnde, schwirrende und kriechende Wiesenbe-

wohner. Denn anders noch als zu Zeiten der Sense, schwindet eine riesige Wohn-

und Nahrungsfläche im Zeitraffer dahin. Für viele ihrer Bewohner zu schnell, als

das sie sich auf eine Veränderung ihres Lebensraumes einstellen und sich umorien-

tieren könnten.

 

So sprachen wir mit dem verständnisvollen Bauern, so das er verschiedene Flächen

der Wiese sechs Wochen später mähen würde. Bis dahin wird dann die nun gemähte

Wiese wieder aufgewachsen sein.

 

Ja, und kaum war ein Stück Natur vor unserer Haustüre gerettet, da zeigte sie sich

mal wieder in ihrer vollsten Pracht, wie zum Dank und zur Bestätigung unseres Für-

spruches: Ein Großer Schillerfalter segelte leuchtend blau durch den Kräutergarten

und beim Johanniskraut- Pflücken oben bei den Bienen, auf jenem blühfreudigen

Magerwiesenstück, entdeckte ich das leuchtendrosa blühende Tausendgüldenkraut,

eine unter Naturschutz stehende Seltenheit!