Die Menschheit hat Korona, die Erde hat Homo sapiens

 

 

 

oder Krankheit als Weg

 

 

 

Treffen sich zwei Planeten im Weltall.

 

„Und Du? Wie geht’s?“

 

„Nicht so gut. Ich habe Homo sapiens...“

 

„Mach dir keine Sorge. Das geht vorbei.“

 

 

 

Schwere Not in Deutschland und weltweit. Wir haben einen neuen Virus. Wir bleiben Zuhause, fahren weitgehend alles runter. Was besseres konnte uns nicht passieren. Ein Himmel ohne Kondensschleier. Eine nie gekannte Ruhe macht sich breit. Wir müssen still halten. Dürfen uns auf das Wesentliche besinnen. Wie nutzen wir diese Zeit? Wie geht es weiter nach der Korona-Krise?

 

 

 

„Wir werden diese Herausforderung gemeinsam schultern und hoffentlich bald wieder zur Normalität zurückkehren.“

 

 

 

Angela Merkel, im allgemeinen Tenor mit nahezu allen politischen Führern

 

 

 

Ich persönlich möchte  nicht in diesen 'Normalität' genannten Wahnsinn zurückkehren. Er ist im höchsten Maße selbstzerstörerisch und viel gefährlicher als Covid 19. Nicht ein weiterer Appell zu mehr Solidarität in schweren Zeiten soll dieser offene Brief sein. Eigentlich geht es gar nicht um Korona. Es geht um die viel schwerere Erkrankung, die wirklich alle betrifft. Die ganze Menschheit ist die Risikogruppe, vor allem unsere Kinder und Kindeskinder. Dies hier ist ein Weckruf, um die eigentliche Gefahr zu sehen und entschlossen zu reagieren.

 

 

 

Korona als Warnschuss

 

 

 

Ich möchte diesen Virus als Warnschuss sehen. Denn wir rasen mit hoher Geschwindigkeit auf einen Abgrund zu, gegen den die derzeitige 'Krise' nur eine sanfte Mulde ist. Auch der viel diskutierte Klimawandel ist nur Teil einer viel größeren Katastrophe:

 

 

 

Wir befinden uns in einem Massenaussterben, wie es es zuletzt vor 66 Millionen Jahren gegeben hat.  Es ist der 6. große Faunenschnitt in der Erdgeschichte.

 

 

 

-Er verläuft so rasant wie keiner zuvor.  Die Aussterberate liegt 1000 mal höher wie das natürliche sogenannte Hintergrundaussterben

 

 

 

-In den letzten 50 Jahren hat die Erde die Hälfte ihrer Wälder verloren.

 

 

 

-Die Gesamtzahl der wildlebenden Säugetiere ist um zwei Drittel gesunken.

 

 

 

-Seit 1989 sind in Deutschland 76% der Fluginsekten verschwunden.

 

 

 

-In 50 Jahren wird das Gewicht von eingetragenem Plastik die Bio- Masse der Meereslebewesen übersteigen.

 

 

 

-Fast alle indigenen Naturvölker wurden oder werden vernichtet, wahlweise 'zivilisiert'.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Grenzen des Wachstums

 

 

 

Trotz vieler Warnungen sowohl von weisen Menschen als auch von hochintellektuellen Wissenschaftlern folgt die Menschheit einem System, dessen unweigerliches Ende in einem totalen Kollaps schon von Karl Marx prophezeit wurde. Der Club of Rome hat dies mit seiner 1972 veröffentlichen Studie 'Die Grenzen des Wachstums' bestätigt.

 

Jedem erwachsenen Menschen muss klar sein, dass es kein 'Immer mehr' geben kann. Mittlerweile sind 2 Drittel der Landflächen vom Menschen umgestaltet worden. Mit Beton versiegelt, mit Dünger versalzen und mit Monokulturen besetzt. Die Meere sind maßlos überfischt.

 

Unsere Gesamtpopulation beträgt 7 Milliarden. Das sind 6 Milliarden mehr Menschen als vor 200 Jahren. Ende dieses Jahrhunderts sollen es 10 Milliarden sein. Und sie alle sollen das haben, was wir in der 'westlichen Welt' für selbstverständlich halten. Dafür aber sind die Ressourcen von 7 Erdplaneten erforderlich.

 

 

 

Die Erde lebt!

 

 

 

Nach der Gaia Hypothese von der Mikrobiologin Lynn Margulis und dem Chemiker, Biophysiker und Mediziner James Lovelock ist die Erde eine Art Gesamtorganismus, der wie unser Körper aus Abermilliarden Lebewesen besteht. Alles spielt zusammen und steigert die Vitalität des Ganzen. Indigene Völker auf der ganzen Welt sprechen intuitiv von Mutter Erde. Auch rational kommen wir heute dahin, dass das ganze mehr als die Summe seiner Teile ist.

 

Wie der Häuptling Seattle in seiner berühmten Rede vor dem amerikanischen Kongress sagte:

 

„Was wir der Erde antun, tun wir uns selbst an.“

 

Seine Worte wurden bis heute kaum verstanden und kaum beherzigt.

 

 

 

 

 

Was für einen Sinn haben Viren im Gesamtökosystem Erde?

 

 

 

Viren regulieren Populationen und verhindern damit, dass ein dynamisches Gleichgewicht zu stark in eine Richtung kippt.

 

 

 

 

 

Was tut ein Körper, wenn er von einer Krankheit befallen ist?

 

 

 

Das Verhalten der 'zivilisierten' Menschen, welche der kapitalistischen Religion mit ihrem Mythos des unbegrenzten Wachstums folgen, entspricht in der Beziehung zum Ökosystem Erde dem eines aggressiven Virus, der zur uneingeschränkten Eigenreproduktion seinen Wirt mittlerweile an die Grenzen der Belastbarkeit und darüber hinaus gebracht hat.

 

 

 

Man könnte das Korona-Phänomen auch so deuten: Die Erde sendet Abwehrkräfte aus, um den Befall zu lindern.

 

 

 

Ist es human, etwas so zu formulieren?

 

 

 

Ja! Denn es soll helfen zu verstehen, dass wir uns radikal ändern müssen, um die Erde als Lebensraum für nachfolgende Generationen und alle Arten zu bewahren, die hier naturgemäß Zuhause sind. Wir alle sind die Risikogruppe!

 

 

 

 

 

Krankheit als Weg

 

 

 

Viele Menschen kennen das Buch 'Krankheit als Weg' von Rüdiger Dahlke. Darin geht es um die Bedeutung von Krankheiten für das Individuum. Sie werden als Wegweiser interpretiert, um die eigenen Weichen neu zustellen und von Irrwegen abzukehren, die längerfristig beschritten fatale Folgen haben. Sie sind ein Wink mit dem Zaunpfahl, ein sanfter Arschtritt, um Schlimmeres zu vermeiden. Dies, nicht mehr und nicht weniger, ist für mich Korona, wie wir diese Wanderinformationen (Viren) nennen.

 

 

 

 

 

Wenn nicht jetzt, wann dann?

 

 

 

Täglich sterben in der 'dritten Welt' 100 000 Menschen an Hunger. Wann schreien wir deswegen auf? Wie können wir klagen, wenn unsere Greise an Lungenentzündung sterben, während anderswo die Kinder verhungern, weil wir im maßlosen Überfluss leben? Wie können wir das eine so schwer wiegen, und das andere schlichtweg ignorieren?

 

 

 

Beenden wir diesen Wahnsinn der Normalität.

 

 

 

Unser gesamtes tagtägliches Streben ist sinnlos, wenn wir damit die Lebensgrundlage Erde zerstören. Wir alle müssen uns nun ehrlich fragen:

 

Mit was verdienen wir unser Geld?

 

Was finanzieren wir damit? Was konsumieren wir?

 

Wollen wir für unsere Kinder eine gesunde Erde?

 

Was sind wir bereit zu verändern?

 

 

 

Vieles ist nicht mehr umkehrbar. Der Mensch hat eine Lawine ins Rollen gebracht, die nicht einfach zu stoppen ist. Wir können die Folgen abmildern. Dafür ist sofortiges und entschlossenes Handeln notwendig. Der jetzigen politischen Führung ist dies nicht zuzutrauen. Die Wirtschaftsbosse, welche immer mehr auch die Politik lenken (siehe Donald Trump oder der BDI in Deutschland), werden alternativloses Wachstum verlangen, bis alles explodiert.

 

Die Veränderungen müssen aus dem Volk und von unabhängigen Wissenschaftlern ausgehen. Bauern und Landwirte müssen sich untereinander und mit der Natur solidarisieren. Kleine und mittlere Unternehmen müssen nachhaltige Konzepte etablieren. Das Fundament der Weltgesellschaft muss sich regional grundlegend neu organisieren, im vollen Bewusstsein globaler Verbundenheit und Verantwortung.

 

 

 

 

 

Was können wir persönlich tun?

 

 

 

Bleiben wir öfter Zuhause. Hören wir auf damit sinnlos um die Welt zu fliegen.

 

 

 

Kaufen wir weniger Dinge und bezahlen mehr für gutes Bio- Essen.

 

 

 

Ziehen wir unser Geld und damit unsere Energie aus den großen Finanzkreisläufen der spekulativen Weltwirtschaft.

 

 

 

Schützen wir die Natur vor unserer Haustüre, wie überall auf der Welt, durch Konsumverzicht bzw. die Förderung von ökologischen Anbau- und Produktionsmethoden durch Kaufentscheidungen.

 

 

 

Organisieren wir uns in kleineren, nicht anonymen Kreisen.

 

 

 

Setzen wir klare Zeichen bei den nächsten Wahlen. Diese Politik ist längst nicht mehr haltbar.

 

 

 

Sprechen wir miteinander. Mit unseren Nachbarn, mit den Dienstleistern. Laden wir alle persönlich dazu ein, einen lebenswichtigen, evolutionären Schritt zu gehen.

 

 

 

Machen wir die Zerstörung der Erde als Folge dieses Kapitalismus überall zum Thema Nummer eins.

 

 

 

Wenn wir bereit sind, auf Überfluss zu verzichten, werden wir den gesünderen Luxus von freier Zeit, von wahrhaften Freundschaften, von Sonnenuntergängen, Vogelgesang und innerer Ausgeglichenheit finden.

 

 

 

Lasst uns mutig sein. Beenden wir das System der Ausbeutung, bevor es uns beendet.

 

 

 

Lasst uns diese Pause kreativ nutzen und Zeichen des Wandels setzen, klarer und entschlossener als je zuvor.

 

 

 

Es gilt. Heute mehr denn je. Wir sind der Virus. Und wir sind die Heilung!

 

 

 

Wenn Du diesen Worten zustimmst, teile gerne und bitte dieses Schreiben überall.

 

 

 

Danke für die Aufmerksamkeit, Christian Siry, Erdenbewohner.

 

 

 

Quellen und Literatur dazu:

 

 

 

                         Das Ende der Evolution             Matthias Glaubrecht, Evolutionsbiologe

 

                         Das große Insektensterben         Eva Rosenkranz, Andreas Segerer

 

                         Die Grenzen des Wachstums      Club of Rom

 

                         Die Menschheit schafft sich ab   Harald Lesch, Astrophysiker, Philosoph

 

                         Die Hälfte der Erde                      Edward O. Wilson  Evolutionsbiologe